Die Geschichte des Kirchenbaus

Die Elisabethkirche steht nun seit 50 Jahren. Ende der vierziger Jahre entstand am Rehbühlgebiet ein neues Stadtviertel. Die Gläubigen dieses Stadtteils wünschten ein eigenes Gotteshaus und nach Möglichkeit auch ein Pfarrhaus.
Konrad Müller, Stadtpfarrer von St. Josef, vertrat mit Recht die Auffassung, dass Pfarreien mit ca. 5000 Gläubigen Idealgemeinden seien. Das, für die Seelsorge wichtige und persönliche Einvernehmen, sei in Pfarreien mit mehr als 10.000 Gläubigen nicht mehr gewährleistet. Der Stadtpfarrer von St. Josef betrachtete es also als eine seiner ersten Amtsaufgaben, die auf 17.500 Seelen angewachsene Pfarrei St. Josef durch Abtrennung des Rehbühlgebiets kleiner und daher übersichtlicher zu machen. Die neue Gemeinde im Nordwesten der Stadt sollte ca. 5.500 Gläubige zählen.

Der Bauplatz

Um einen Bauplatz für das Gotteshaus auf dem Rehbühl hatte sich bereits der frühere Stadtpfarrer F. X. Fleischmann bemüht. So begann dann Anfang 1952 die eigentliche und sich schwierig gestaltende Bauplatzsuche.
Als die Situation immer auswegloser erschien, erbot sich Justizrat Dr. Pfleger, für einen außerordentlich niedrigen Preis ein Grundstück in der Größe von mehr als vier Tagwerk abzugeben. Die Kirchenverwaltung ging sofort auf dieses Angebot ein und vergrößerte das Grundstück durch Ankauf und Tausch einer kleinen benachbarten Fläche, so dass auf dem Rehbühl nunmehr 5 Tagwerk zur Verfügung standen. Um die neue Kirche herum sollte noch genügend Raum sein, damit an diesem Ort der Stille und Sammlung nicht unmittelbar der lärmende Verkehr vorbeiflute.
Der Platz um das neue Gotteshaus war geräumig genug, um nicht nur das Pfarrhaus, sondern auch eine Mesnerwohnung, ein Schwesternhaus mit Kindergarten und ambulanter Station zu errichten. Schließlich sollte auch einmal für die Kinder des Kindergartens eine größere Spielfläche bleiben. All diese Gesichtspunkte waren ausschlaggebend für die Wahl dieses schönen, ausbaufähigen und zweckmäßigen Bauplatzes.
Die Rehbühlkirche stellt ein imposantes Bauwerk dar, das mit seinem schlanken hohen Turm die ganze Umgebung überragt und dem Stadtbild eine neue architektonische Kostbarkeit einfügt. Die Silhouette Weidens ist im Jahre 1954 neu geworden!

Das Bauprogramm

Die Kirche für den Stadtteil Rehbühl sollte genügend Sitzplätze aufweisen und groß genug sein für die kommenden Jahrzehnte, in denen die Zahl der Gläubigen sicher noch wachsen werde. Ferner wurde auf liturgiegerechte Bauweise geachtet. Von allen Plätzen aus sollten die Gottesdienstbesucher die Handlungen am Altar einsehen können und sich in die Feier des Gottesdienstes einbezogen wissen. Alle diese Wünsche wurden beispielhaft gelöst.
Die Beichtstühle, ein nicht unwesentlicher Teil einer Pfarrkirche, wurden in Nischen in einer Art Seitenschiff eingebaut
Damit alle Gläubigen den Prediger gut sehen und verstehen können, fand die Kanzel im erhöhtem Presbyterium vorne links ihren Platz.
Im Bauprogramm waren von Anfang an auch verschiedene Räume für außergottesdienstliche Anlässe vorgesehen. Wie schwierig es ist, ein Vereinshaus zu unterhalten, war den damaligen Verantwortlichen bereits hinreichend bekannt. Diesen Schwierigkeiten ist man beim Errichten der neuen Rehbühlpfarrei bereits entgangen, indem man unter der Pfarrkirche einen Gemeindesaal eingerichtet hat, der 300 Sitzplätze bietet. Weitere Räumlichkeiten, wie der heutige Gebetsraum, das Elisabeth – Zimmer und das Pfr. – Eckl – Zimmer wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte eingerichtet.
Das bescheiden eingerichtete Pfarrhaus war in den vergangenen fünfzig Jahren für Besucher und Kapläne wie ein Zuhause.

Das Werk

Baubeginn war im Januar 1953. Nur wenige Eingeweihte wissen um die Fülle von Arbeit, die in der Bemühung um tausend Einzelheiten des Bauwerks geleitstet wurden.
Schon die Zuteilung der Aufträge bereitete nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Minderwertige Arbeit ist eines Gotteshauses unwürdig, jedoch standen auf der anderen Seite immer die Kosten, die es nicht aus den Augen zu verlieren galt. So konnte aus finanziellen Gründen die Anschaffung einer Turmuhr, der Glocken, der Orgel, des Taufsteins sowie der Bilder und Statuen für die Pfarrkirche erst nach und nach erfolgen.
Die Hochaltarwand schmückt die dreifigurige Kreuzigungsgruppe des Bildschnitzers Jorham aus dem Rottal (18. Jahrhundert). Sie stammt aus der ehemaligen Klosterkirche von Gotteszell im Bayerischen Wald und wurde von Erzbischof Dr. Michael Buchberger der neuen St. – Elisabeth – Kirche geschenkt.
Durch den hohen Baldachin wird das Auge des Kirchbesuchers immer wieder auf das heilige Zelt Gottes, den Tabernakel, hingelenkt. Elf Stufen aus dunklem Gestein führen zum Hochaltar empor. Der Altartisch, italienischer Marmor, stammt von der Insel Carrara.
Die St.- Elisabeth – Kirche hat eine Länge von nahezu 50 Metern und eine Breite von ca. 20 Metern.
Den Riesenbau der Kirche tragen 14 Säulen, von denen jedoch nur 12 symbolisch in Erscheinung treten.
Sie bedeuten die 12 Apostel und die Sätze des Glaubensbekenntnisses. An den Säulen sind die Apostelleuchter in Schmiedeeisen angebracht.
Die Decke des Gotteshauses mit ihren zusammengefügten Perlitt-Platten war damals in unserer Gegend ebenfalls ziemlich neu, genauso wie der Dachstuhl aus Mannesmann-Röhren.
Der Turm, gebaut im Campanile-Stil, wurde vom Kirchengebäude etwas abgezogen. Er markiert so als Pendant zum Pfarrhof den Kirchplatz.
Das Turmkreuz, das eine Familie aus der Pfarrei St. Josef gestiftet hat, ragt sieben Meter aus der Turmspitze, so dass der Turm auf insgesamt 42 Meter ansteigt. Die Ziffernblätter, die drei Glocken samt Glockenstuhl, die Beichtstühle und die Heizanlage finanzierte damals der Kirchenbauverein, der übrigens bis in die letzten Jahre durch vereinzelte Mitglieder noch mithalf.
Der Verbindungsbau zwischen Turm und Pfarrkirche umschließt einen Raum, in dem zur Weihnachtszeit die Krippe untergebracht ist.

Die Weihe

Die Weihehandlungen, die der greise Erzbischof Dr. Michael Buchberger persönlich vornahm, begannen bereits am Samstagnachmittag, den 16. Oktober 1954. Durch ein dichtes Menschenspalier, flankiert von den Bannern der kath. Jugendverbände, schritt der Oberhirte zum Hauptportal der Kirche, wo er von vier weißgekleideten Mädchen mit einem Prolog, in dem die Freude und der Dank der Gemeinde zum Ausdruck kamen, begrüßt wurde. Pfarrprovisor Georg Eckl hieß den Erzbischof willkommen und bat im Namen der Gläubigen, die Weihe des Gotteshauses vorzunehmen. Nach Anrufung aller Heiligen erfolgten die Salz- und Wasserweihe und die Weihe der Kirche von außen. Dreimal ging dabei der Erzbischof um die vordere Front der Kirche, wobei er jedes Mal mit dem Hirtenstab gegen die Tür klopfte. Hierauf erfolgte die Besitzerergreifung der Kirche. Bischof und Gläubige begaben sich in das Innere, wo die Vorweihe stattfand. Der Bischof weihte dabei die Schwelle, indem er mit dem Hirtenstab auf Ober- und Unterschwelle ein Kreuz zeichnete. Daran schloss sich dann die Altar- und Kirchentaufe an. Der Bischof besprengte Wand und Boden mit Weihwasser. Anschließend begab er sich in die Mitte und weihte nach allen vier Himmelsrichtungen das Gotteshaus. Der bischöfliche Abendsegen beschloss den ersten Teil der Konsekration.
Am Sonntagmorgen folgte dann der zweite Teil der Konsekration, bei der das Gotteshaus seiner Bestimmung übergeben wurde. Nach der Prozession um das Gebäude herum, zogen Bischof und Klerus in die Kirche ein. Dort erfolgte die Weihe des Reliquiengrabes und Einsetzen der Reliquien der hl. Aeliodorus, Severianus und der hl. Innocentia. Dann vollzog Erzbischof Buchberger die Altarweihe mit Weihrauch, Katechumenenöl und Chrisam. Den Abschluss der feierlichen Konsekration bildete die Weihe der zwölf Apostelkreuze in Erinnerung an die zwölf Apostel als die Fundamente der Kirche. Nach Abschluss der Kirchenkonsekration feierte Erzbischof Buchberger die erste heilige Messe in der geweihten Kirche. Die Feierlichkeiten fanden am Nachmittag mit der Spendung der ersten Taufe einer „Elisabeth Barbara“ und einer Andacht vor dem ausgesetzten Allerheiligsten ihren Abschluss.

Chronologie der Kapläne von 1955 bis 2005

· 01.08.1955: Msgr. BGR STDIR a.D. Heinrich Schäffler wird Kaplan in St. Elisabeth, verstorben am 25.01.2021 in Selb

· 16.08.1958: BGR Josef Dietl wird Kaplan in St. Elisabeth, zuletzt wohnhaft in Zeil am Main, verstorben am 10.01.2016

· 01.09.1963: StD Ludwig Taufer, wird Kaplan in St. Elisabeth, wohnhaft in unserer Pfarrei

· 01.09.1969: Pfr. Klaus Stock wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Regensburg

· 01.09.1970: Pfr. Dr. Wolfgang Habbel wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Kirchdorf

· 01.09.1976 Regionaldekan Pfr. Franz Meiler wird Kaplan in St. Elisabeth, verstorben am 18.04.2017, beerdigt in Schlicht

· 01.09.1979: Regionaldekan Pfr. Gerhard Pausch wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Weiden, Pfarrei Herz Jesu

· 01.09.1982: Pfr. Nikolaus Grüner wird Kaplan in St. Elisabeth, derzeit Pfarrer in Pfarreiengemeinschaft Hl. Dreifaltigkeit, St. Magn, St. Nikolaus und St. Katharina in Regensburg

· 01.09.1985: Pfr. Günther Vogl wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Wunsiedel

· 01.09.1988: Pfr. Klaus Haußmann wird Kaplan in St. Elisabeth, derzeit Pfarrer in St. Nikolaus Ammenthal

· 01.09.1991: Pfr. Matthias Effhauser wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Straubing

· 01.09.1993: Pfr. Gottfried Schubach wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Rieden

· 01.09.1995: Pfr. Marek Baron wird Kaplan in St. Elisabeth, derzeit Pfarrer in St. Cäcilia – Mater Dolorosa Regensburg

· 01.09.2000: Pfr. Norbert Pabst wird Kaplan in St. Elisabeth, jetzt wohnhaft in Großmehring

· 01.09.2003: Pfr. Ludwig Matzeder wird Kaplan in St. Elisabeth

· seit Februar 2004 ist die Kaplanstelle in St. Elisabeth verwaist

 

 

Chronik

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