Die Eucharistie ist seit den Anfängen zentraler Bestandteil des katholischen Gottesdienstes und katholischer Frömmigkeit. Sie wird bezeichnet als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (II. Vatikanisches Konzil, Lumen Gentium 11). In ihr wird nicht nur das letzte Mahl Jesu gegenwärtig, sondern auch die Erlösung, die er durch sein Leiden und Sterben am Kreuz erwirkt hat.

Was ist die Eucharistie?

Der Begriff Eucharistie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Danksagung“. In der Eucharistiefeier, die in der Regel Hl. Messe genannt wird, sagen die Gläubigen Dank für Gottes Handeln an ihnen: Für die Schöpfung, für Jesus Christus, für ihre Erlösung und für das Wirken des Hl. Geistes in der Kirche und im persönlichen Leben des Einzelnen.
Im engeren Sinn besteht die Eucharistie in dem Ritus, der auf das letzte Abendmahl Jesu mit den 12 Aposteln zurückgeht. Diesen Ritus zu feiern, hat Jesus Christus selbst der Kirche aufgetragen und verheißen, dass das Brot und der Wein, die dabei verwendet werden, in sein Leib und sein Blut gewandelt werden. Auf diese Verheißung hin glaubt die katholische Kirche, dass der Hl.Geist Brot und Wein in der Eucharistiefeier auf das Gebet des Priesters hin zu Leib und Blut Christi wandelt. Daher vereinigt sich jeder, der die gewandelten Gaben empfängt, mit Jesus Christus selbst, wie der Apostel Paulus schreibt (1, Kor 10,16) und durch die Einheit mit Christus auch mit allen anderen Christgläubigen an allen Orten und zu allen Zeiten.
Neben der Gemeinschaft mit Jesus Christus im heiligen Mahl ist die Eucharistie aber auch besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie sich auf das Letzte Abendmahl Jesu bezieht, also auf den Abend vor seiner Kreuzigung. Jesus selbst verband dieses Mahl mit seinem Opfertod am folgenden Tag. In der Eucharistiefeier wird der Opfertod Jesu für die Menschen gegenwärtig. Weitere Erläuterungen zur Lehre der katholischen Kirche von der Eucharistie im Online-Katechismus der katholischen Kirche.Nach oben

Eucharistie und Gottesdienst

Die Eucharistie begegnet den katholischen Gläubigen üblicherweise in der Hl. Messe, die auch Eucharistiefeier genannt wird.
Allerdings gibt es auch gottesdienstliche Feiern, in denen die Eucharistie außerhalb der Hl. Messe verehrt wird, so in der Eucharistischen Anbetung und in der Krankenkommunion.Nach oben

Eucharistiefeier

Die Hl. Messe ist der zentrale Ort der Eucharistie in der Kirche, weil sich hier die Wandlung vollzieht, die für das Geheimnis der Eucharistie zentral ist, wenn durch den Hl. Geist Brot und Wein in Leib und Blut Christi gewandelt werden. Andere eucharistische Frömmigkeitsformen (Eucharistische Anbetung, Krankenkommunion) leiten sich von hier her und verweisen darauf zurück.
Die Feier der Hl. Messe umfasst zwei Teile: Den Wortgottesdienst, dessen Höhepunkt in der Verkündigung des Evangeliums besteht, und die eigentliche Eucharistiefeier, die in der Wandlung der Gaben und der Kommunion gipfelt.
Nach oben

Krankenkommunion

Nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift waren es die Kranken, denen sich Jesus besonders widmete. Er ließ sich durch ihre Krankheit nicht abschrecken, im Gegenteil: Er suchte sie auf und kümmerte sich um sie.
Daher ist es seit den frühen Tagen der Kirche üblich, dass die Kranken nicht auf die Kommunion verzichten müssen, sondern dass ihnen die Kommunion – in der Regel die Hostie, der Leib Christi – ins Haus gebracht wird, wenn sie nicht in der Lage sind, am Gottesdienst der Pfarrei teilzunehmen.
Diese Aufgabe kann der Priester, ein Diakon oder ein vom Bischof beauftragter Kommunionhelfer übernehmen. Nach Möglichkeit bieten sich im Haus des Kranken einige kleine Vorbereitungen an: Ein Tisch mit weißer Tischdecke und Kreuz, Kerzen und Blumen (eventuell Weihwasser) und ein Glas Trinkwasser für den Kranken. Schön ist es, wenn auch Angehörige und Mitbewohner an der Kommunionfeier teilnehmen.
Die Krankenkommunion wird auch als Wegzehrung (viaticum) gereicht, wenn ein katholischer Christ in unmittelbarer Todesgefahr schwebt. 

Die Krankenkommunion hat folgende Ordnung:

  • Der Kommunionspender (KS) begrüßt die Anwesenden und stellt das Gefäß mit dem Allerheiligsten auf den Tisch. Nach kurzer, stiller Verehrung des Allerheiligsten nimmt er das Weihwasser um zur Erinnerung an die Taufe den Kranken und das Zimmer zu besprengen.
  • Spendet ein Priester die Krankenkommunion, kann nun die Beichte des Kranken erfolgen. Erfolgt keine sakramentale Beichte und werden auch andere Anwesende die Kommunion empfangen, folgt nun das Schuldbekenntnis (Gotteslob 353,4), das der KS mit der Vergebungsbitte beschließt.
  • Nach den Verhältnissen kann nun eine Schriftlesung vorgetragen werden, die gegebenenfalls in einem kurzen geistlichen Wort gedeutet werden kann. Es schließen sich die Fürbitten an.
  • Die eigentliche Kommunionfeier beginnt damit, dass das Gefäß mit der Eucharistie geöffnet wird. Nun wird das Vater Unser gebetet und eventuell ein weiteres Vorbereitungsgebet angeschlossen. Darauf macht der KS eine Kniebeuge vor dem Leib des Herrn und zeigt ihn den Anwesenden. Es folgt, wie vor dem Kommuniongang in der Hl. Messe, nun der Dialog:
    KS: Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde die Welt.
    G: Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.
  • Nun kommuniziert zunächst der Kranke, dann die Anwesenden, die kommunizieren wollen. Handelt es sich um die Wegzehrung und nicht um die einfache Krankenkommunion, erneuert der Kranke das Bekenntnis des Glaubens, das er bei der Taufe abgelegt hat.
  • Es folgt ein Gebet nach der Kommunion und das Schlußgebet. Steht ein Priester oder Diakon der Feier vor, spendet er nun den Segen; steht ein Laie der Feier vor, spricht er die Segensbitte.

Im Gotteslob, dem katholischen Gebet- und Gesangbuch, finden sich Ausführungen zur Krankenkommunion unter Nr. 371 und zur Wegzehrung unter Nr. 78.  
Informationen zur Anmeldung für die Krankenkommunion unter Anmeldung/Vorbereitung.Nach oben

Eucharistische Anbetung

Nach katholischem Glauben ist Jesus Christus in der Hostie, die in der Hl. Messe gewandelt wurde, wirklich gegenwärtig. Diese Gegenwart ist nicht auf die Dauer der Hl. Messe  beschränkt, sondern sie dauert an, solange das gewandelte Brot existiert. Daher werden die konsekrierten Hostien im Tabernakel (Verehrung außerhalb der Messe) aufbewahrt und verehrt.
Daher ist es in katholischen Kirchen stets möglich sich Jesus Christus als dem im Tabernakel anwesenden Herrn, zu nähern und ihn anzubeten. In vielen Kirchen ist darüber hinaus die eucharistische Anbetung üblich. Zu dieser Gelegenheit wird eine gewandelte Hostie aus dem Tabernakel entnommen und in eine Monstranz  – ein kostbares Zeigegerät zu diesem Zweck – übertragen, die auf dem Altar platziert wird. Da die heilige Hostie auf diese Weise den Augen der Gläubigen ausgesetzt ist, wird manchmal auch von der „Aussetzung“ gesprochen.
Die Gemeinde verehrt nun den in der Hostie gegenwärtigen Jesus Christus durch Gebet, Gesang und im stillen Gebet. Zum Abschluß der Anbetung erfolgt in der Regel, wenn ihr ein Priester oder Diakon vorsteht, der sakramentale Segen, bei dem der Priester den knienden Gläubigen den Segen nicht mit der Hand, sondern mit der Monstranz spendet. Meist läuten dazu die Ministranten mit den Altarschellen.
Eine besondere Form der Eucharistiefrömmigkeit sind eucharistische Prozessionen, in denen die Gemeinde hinter der Monstranz den Prozessionsweg abschreitet. Dies geschieht gemäß örtlichen Traditionen zu unterschiedlichen Zeiten, fast überall aber an Fronleichnam, dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi.Nach oben

Verehrung der eucharistischen Gaben außerhalb des Gottesdiensts

Jede katholische Kirche und viele Kapellen verfügen über einen Tabernakel (von lat. tabernaculum: Hütte, Zelt), in dem gewandelte Hostien aufbewahrt werden. In der Nähe des Tabernakels hängt in der Regel ein Öllicht hinter rotem Glas. Die aufbewahrten Hostien können zur Krankenkommunion oder als Wegzehrung für Sterbende Verwendung finden und dienen auch der eucharistischen Andacht und allgemein als Bezugspunkt des Gebetes. Sie symbolisieren Gottes Anwesenheit in der Welt, aber sie sind mehr als ein Symbol, denn durch sie ist nach katholischem Glauben Gott auch tatsächlich gegenwärtig.
Der Anwesenheit Gottes im Tabernakel wird Rechnung getragen, indem man, wenn man am Tabernakel vorbeikommt, eine Kniebeuge in Richtung des Tabernakels macht.Nach oben

Vorsteher der Eucharistiefeier

Die Teilnahme an der Eucharistiefeier und anderen Formen der Eucharistieverehrung ist jedermann freigestellt; im engeren Sinn ist sie die Feier der Gemeinde, die zusammenkommt, um des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu Christi zu gedenken, die liebende Zuwendung Gottes in Jesus Christus zu feiern und das Sakrament zu empfangen. Vorsteher der Hl. Messe ist stets ein Priester, der durch seine Priesterweihe dazu bestellt ist, Christus in dieser Feier zu repräsentieren.
Einer eucharistischen Anbetung oder Krankenkommunion muss nicht unbedingt ein Priester oder Diakon vorstehen.Nach oben

Zeitpunkt des Sakraments

Seit der Zeit der Apostel ist es für die Kirche selbstverständlich, dass der Auferstehungstag, der Sonntag, durch die Feier von Tod und Auferstehung Jesu in der von ihm gestifteten Weise begangen wird. Sonntag und Eucharistiefeier gehören zusammen, sodass die katholische Kirche ihre Gläubigen auffordert, an jedem Sonntag und den kirchlichen Festen die Hl. Messe zu besuchen (Sonntagspflicht).
In unserer Kirchen besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, an Eucharistiefeiern an den Werktagen teilzunehmen. Eine Übersicht der Gottesdienstzeiten finden Sie unter dem Punkt Gottesdienste.

Ort des Eucharistiesakramentes

In der Regel wird die Hl. Messe in einer Kirche oder Kapelle zelebriert. Allerdings gibt es auch Anlässe, zu denen die Hl. Messe etwa unter freiem Himmel stattfindet, oft zum Beispiel an Fronleichnam, dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi, das vielerorts auch mit eucharistischen Prozessionen einhergeht. In besonderen Situationen kann auch an anderen Orten Eucharistie gefeiert werden.
Die Aufbewahrung der konsekrierten Hostien geschieht stets im Tabernakel einer Kirche oder Kapelle.Nach oben

Besondere Fragen

  • Art des Kommunionempfangs: In Deutschland sind zwei Formen der Kommunionspendung möglich. Bei der Handkommunion legt der Priester oder ein Kommunionhelfer dem Gläubigen die Hostie in die Hand (meist die linke Hand, die in der rechten liegt). Mit der Hand führt der Gläubige die Hostie umgehend zum Mund. Bei der Mundkommunion legt der Priester dem Gläubigen die Hostie auf die Zunge, also gleich in den Mund. Es ist möglich, die Kommunion stehend oder kniend zu empfangen.
    In jeder Donnerstagabendmessfeier ist der Empfang der hl. Kommunion in beiderlei Gestalt (Leib und Blut Christi) möglich. Hierzu hat sich in unserer Pfarrei folgende Vorgehensweise bewährt:
    1. Empfang der Hostie, wie oben beschrieben
    2. Empfang des Blutes Christi durch Trinken aus dem gereichten Kelch (Selbständiges Eintauchen der Hostie ist nicht möglich!)
  • Messstipendien: Wenn ein Gläubiger möchte, dass ein Priester eine Hl. Messe in einem bestimmten Anliegen feiert, kann er ein Messstipendium übernehmen. Hierbei ist es üblich, dass der Gläubige einen bestimmten Geldbetrag, der durch die Bischöfe festgesetzt wird, an die Pfarrei oder das Bistum entrichtet. In den bayrischen Diözesen sind derzeit (2009) hierfür 5 Euro festgesetzt. Es ist möglich, ein geringeres oder höheres Stipendium zu geben. Der Priester betet in der Hl. Messe im fraglichen Anliegen, das in der Regel in den Fürbitten genannt oder in den Pfarrnachrichten bekannt gegeben wird. 
    Entwickelt haben sich die Messstipendien aus den Gaben, die die Gläubigen während der Messe für den Unterhalt des Priesters und die materiellen Bedürfnisse der Kirche zum Altar gebracht haben.
    Wer ein Messtipendium übernehmen will, meldet sich bitte im Pfarrbüro.
  • Eucharistie und Ökumene: Nach katholischer Auffassung ist die Eucharistie auf verschiedene Weise eng mit der Kirche verknüpft (durch das Amt des Priesters, durch die notwendige Übereinstimmung in Glaubensfragen, insbesondere in Bezug auf das Verständnis der Eucharistie). Daher besteht die Voraussetzung für den Empfang der Kommunion im Rahmen der katholischen Messe in der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche. Umgekehrt bedeutet das, dass Katholiken auch ihrerseits nicht das Abendmahl in evangelischen Kirchen empfangen. Diese Vorgehensweise will keine Geringschätzung gegenüber der evangelischen Kirche zum Ausdruck bringen, sondern sie sieht die Eucharistiegemeinschaft als Ziel, nicht aber als Mittel der Ökumene an.
    Orthodoxe Gläubige können allerdings – wenn sie von sich aus darum bitten – zur Kommunion zugelassen werden. In absoluten Ausnahmefällen und bei vorliegen bestimmter Voraussetzungen kann der zuständige Bischof auch evangelischen Christen die Teilnahme an der Kommunion ermöglichen (zu den Voraussetzungen: CIC Canon 844 § 1).Nach oben

Anmeldung und Vorbereitung

Die Zulassung zur Kommunion, also zum Empfang der gewandelten Gaben, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich können nur getaufte Christen die Kommunion empfangen, die sich in „voller Einheit“ mit der katholischen Kirche befinden, also der katholischen Kirche angehören und keine schweren Sünden begangen haben. Diese müssen vor dem Empfang der Kommunion gebeichtet und auf diese Art zunächst vergeben werden. Außerdem sollte der Empfänger der Kommunion verstehen, dass es sich bei der Hostie nicht um normales Brot handelt, was ein gewisses Alter und das entsprechende Verständnis für die Erstkommunion voraussetzt.Nach oben Sollten Sie die Krankenkommunion empfangen wollen, setzen Sie sich bitte mit dem Pfarramt in Verbindung (Tel.-Nr.: 0961/47066260).

Eucharistie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert